DIE KAPELLE

Die Parkkapelle (auch Gutskapelle genannt) wurde im Jahre 1857 durch Hermann und Augusta von Redecker nach dem Tode ihrer beiden Söhne gestiftet und eingerichtet. Die Kapelle hatte noch eine zweite Aufgabe, hier wurden auch die verstorbenen Familienmitglieder von Redecker bestattet. Von der Westseite ist ein Eingang zur Familiengruft zu sehen. Am Gewölbe des nach der Ostseite gerichteten Eingangs zur Kapelle kann man dagegen fragmentarisch erhaltene Fresken erkennen. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1934 wurden die sterblichen Überreste der Familienvorfahren aus der Kapelle gebracht und auf dem Familienfriedhof in nahegelegenen Godzikowo (Gisbertshof) verlegt und feierlich beigesetzt. Glücklicherweise wurden ihre Grabstätten von der aufgezogenen Kriegsfront verschont und vor Entehrung nach dem Jahre 1945 gerettet. Der Innenraum der Kapelle wurde nach 1945 auf Dauer als Lager für das Aufbewahren von Pflanzschutzmitteln genutzt, was allerdings die Verwitterung von Fresken und den Zerfall des Mauermerks zur Folge hatte.

Nahe der Kapelle befindet sich ein großer Quaderstein, der laut einer Familienlegende dem Vater nach dem Verlust der beiden Söhne zur Meditation und zur Linderung der Trauer und Verzweiflung diente. Von diesem Punkt aus beobachtete er auch den Fortschritt der Bauarbeiten an der Gruft. Er selbst lebte nur um ein Paar Monate länger als seine Söhne und starb kurze Zeit danach.

Während der Sanierungsarbeiten wurde das eingemeißelte Datum 1708 am Rande der Treppenstufe entdeckt. Die Stufe wurde von einem anderen Gebäude genommen, hierher verbracht und eingemauert. Die Jahreszahl taucht aber nur bei winterlichem Wetter auf, wenn die steinernen Stufen mit Raureif bedeckt sind.