Rabenzimmer

Das Rabenzimmer hat für uns seine eigene, besonders persönliche Geschichte. Es geschah vor vielen Jahren, als zwei Babyraben aus dem Nest in unseren Garten gefallen sind. Wir haben sie gefüttert und uns um sie gekümmert. Bis sie selbständig wurden, haben wir sie in einem der freien Zimmer im Schloss untergebracht. Eines Tages war es soweit und sie konnten selbständig fliegen. Doch am nächsten Tag nach einem nächtlichen Gewitter fanden wir einen von beiden halbgelähmt im Garten liegen. So begann unser sechsjähriges Abenteuer mit dem Raben. Der Rabe gehört zu den intelligentesten Vögeln überhaupt, der unsere hat die Menschen aus unserer Umgebung nachgeahmt: den Hausmeister als dieser den Hund rief oder die Renovierungsarbeiter, die miteinander schimpften. Die menschliche Stimmenimitation war unverkennbar. Krunio (Koseform von Kruk – polnisch Rabe) versuchte trotz seiner Behinderung Tag für Tag das Fliegen wiederzuerlernen. Trotz der Niederlagen sprang er immer wieder von den Treppen im Schloss und landete jedes Mal mit dem Schnabel auf dem Fußboden. Er war wirklich tapfer und unerschütterlich. Selbst vor einem Rottweiler hatte er keine Angst und bediente sich an seinem Futter. Kekse war sein Lieblingsessen und seine Lieblingsbeschäftigung war in menschliche Zehen zu pieksen. Sobald er also einen Menschen mit Flipflops sah, begann er sein schmerzhaftes Spiel. Nur wir beide durften ihn an Kopf und Hals streicheln, sobald es jemand anders versuchte, piekste er denjenigen blutig in den Finger. Zur Erinnerung der gemeinsamen Zeit mit Krunio haben wir eines von den Zimmern in unserem Schloss nach ihm benannt. Das Rabenzimmer ist in Elfenbein- und Leinfarben gestaltet. Über dem Bett hängt ein Krunio-Porträt, das mein Vater in Pastell gezeichnet hat. Auch im Bad enthalten die Ornamente der Fliesen Rabenmotive und durch die Fenster dieses Zimmers hat man einen Ausblick auf den Baum, aus dem die Vögel damals gefallen sind.

Einzelheiten zu den Preisen und Reservierung finden Sie unter „Zimmer“